Sonntag, 23. Oktober 2016

Liebe, Zimt und Zucker – Julia Hanel



Klapptext


Wenn das Leben dir nur schwarzen Kaffee gibt, frag nach Zimt und Zucker!


Marit zieht für ihre große Liebe extra von Hamburg in die Kleinstadt. Doch dann verlässt Tobias sie von einen Tag auf den anderen und Marit steht vor dem nichts. Spontan nimmt sie einen Job im Coffeeshop an, was eigentlich so gar nicht ihr Ding ist. Und während sie sich mit ihrem dauerentspannten Kollegen Moritz und den anderen skurrilen Kleinstadtbewohnern herumschlägt, tritt plötzlich ein ganz neuer Mann in ihr Leben. Als sie im Coffeeshop einen USB-Stick findet, macht sie sich auf die Suche nach dessen Besitzer. Mit Julian hat sie zunächst nur per E-Mail Kontakt, doch Marit merkt, dass sie mehr möchte. Von Julian, vom Leben. (Quelle: Amazon)



Zitate


>„So einen Beagle hätte ich gerne.“
Welpe oder ausgewachsen? Ich spare mir diese Bemerkung. Weil der Mann gegenüber nette rote Pausbäckchen und eine Glatze hat. Und weil er Aussieht wie Buddha. Und Buddha verspottet man nicht, sonst kommt es doppelt zurück. Karma.< (S.76)

>Wer eine spontane Alterskrise hat, wird sie auf einem Konzertabend der Barmherzigen Schwestern garantiert los. Als ich um neun nach halb acht in der Turnhalle eintreffe, bin ich die einzige, die noch ihre zweiten Zähne hat.< (S.189)

Meinung


Marits Leben läuft eigentlich immer nach Plan, aber Liebe macht ja bekanntlich blind. So gibt Marit ihre Wohnung und Karriere in Hamburg auf, geht nicht auf Weltreise mit ihrer besten Freundin und folgt ihrem Freund Toby in ein Dorf, dass diese Bezeichnung wirklich verdient hat. In Altberg angekommen zieht Marit nicht wie geplant mit Toby zusammen, sondern landet mit gebrochenem Herzen hinter dem Tresen des einzigen Coffeeshops. Da ihre Welt quasi aus den Fugen geraten ist , weiß sie nicht wie es weitergehen soll und so nutzt sie die Zeit in diesem Dorf unbewusst zur Selbstfindung.

Marit hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen. Man lernt sie an einem Tiefpunkt ihres Lebens kennen, während sie in Selbstmitleid ertrinkt. Und doch lässt sie sich nicht unterkriegen und jobbt in dem Coffeeshop in dem sie sehr viele interessante Charaktere kennen lernt. Hierbei war es besonders amüsant an Marits Gedanken teilnehmen zu können, denn in diesen sagt sie ungezwungen ihre Meinung über die manchmal merkwürdigen Verhaltenszüge ihrer Kundschaft. Mir hat zudem auch sehr gut gefallen, dass Marit ganz und gar nicht perfekt ist. Sie trifft auch mal die falschen Entscheidungen, sagt die falschen Sachen und hat nicht immer Recht. Dies ist meiner Meinung sehr realistisch, ganz besonders, wenn sie dann auch noch schlechte Laune hat, zu wenig schläft, verkatert ist, mit Situationen maßlos überfordert und dem Nervenzusammenbruch nahe ist.

Zu den Männern in ihrem neuen Leben möchte ich allerdings nichts vorwegnehmen, da ich einfach zu viel verraten würde. Aber ich kann sagen, dass diese Exemplare auch ihre deutlichen Macken und Schrammen haben, was den Charme des Buches verdeutlicht.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir, da er zu diesem Roman einfach passt. Sie schreibt mit viel Humor und Selbstironie und nutzt die Möglichkeiten einer Ich-Perspektive gut aus. Zudem gefällt mir die Verwendung des E-Mail-Verkehrs als Stilmittel, da dies der Geschichte zwischendurch einen gewissen Pepp verleiht.

Autor


Julia Hanel, geboren 1987, studierte Literaturwissenschaft in Bamberg und arbeitete danach als Redakteurin für ein Lokalmagazin in Fulda. Heute lebt und arbeitet sie in Würzburg. (Quelle: ullsteinbuchverlage.de)


Fazit


Dieser Roman ist eine sehr erfrischende und ehrliche Liebesgeschichte und ich bin sehr froh sie gelesen zu haben.

Geschichte: 4 /5
Geschreibe: 4 /5
Gefühle: 4 /5


Insgesamt erhält das Buch “Liebe, Zimt und Zucker“ von Julia Hanel von mir 12 von möglichen 15 Punkten und schafft es somit ins gelbe Regalfach.

Informationen zum Buch:

Autor: Julia Hanel
Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: Ullstein
Preis: 9,99 €

1 Kommentar:

  1. Mich würde ja keiner von einer Weltreise mit meiner besten Freundin abhalten. :D Das klingt doch traumhaft.

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