Samstag, 29. März 2014

Adorkable - Sarra Manning



Klapptext




Zwei, die sich hassen … und lieben

Liebe auf den 2. Klick

Ein Mädchen, das nirgends reinpasst, ein Junge, auf den alle stehen - die Rollen wurden in dieser Geschichte klar verteilt, oder? Nein, eigentlich nicht...
Im "wahren" Leben ist Jeane eine Außenseiterin, ein Freak, ein absoluter Dork in seltsamen Klamotten. Doch was niemand weiß: Jeane ist auch "Blogging Queen", hat über eine halbe Million Follower auf Twitter, schreibt Kolumnen für Zeitungen und gilt als Stimme ihrer Generation. Michael Lee, der allseits beliebte Teenie-Schwarm und Highschool-Star, langweilt sich hingegen in seinem goldenen Leben. Wenn zwei solch unterschiedliche Personen aufeinandertreffen, muss es einfach krachen! Doch während sich die beiden gegenseitig die Hölle heiß machen, kommt es im Eifer des Gefechts zum ersten Kuss. Eine Katastrophe! Doch es kommt noch schlimmer: Denn sie können gar nicht mehr aufhören, einander zu küssen... Eine "unmögliche" Lovestory - aber auch eine herrlich unangepasste Geschichte über das Anderssein und die Chancen, die sich dahinter verbergen. (Quelle: Bloomoon-Verlag)

Meinung


Wer zunächst denkt, dass es sich bei dieser Story um einen durchschnittlichen Jugendroman handelt, der irrt sich gewaltig. Adorkable ist eine Geschichte über das Überleben als Teenie in unserer heutigen digitalen Gesellschaft. Wo Soziale Netzwerke und die Anzahl an Followern der Selbstdarstellung dienen. Wo man sich entscheidet mit der Masse mitzulaufen und dem Mainstreem zu folgen oder konsequent anders zu sein und aus dieser Masse hervor zu stechen. Wo man den Erwachsenen erklären muss, wie das heutige vernetzte und sich ständig veränderte Leben verläuft.

Auch ich bin wie so viele andere recht unvoreingenommen an das Buch herangegangen. Mich hat in der Buchhandlung das Cover angesprungen und nach dem die Wörter „Bloggin-Queen, Twitter und Follower“ im Klapptext meine Aufmerksamkeit weckten ist es auch schon auf meinem SuB gelandet. Zunächst dachte ich an eine leichte Highschool-Romanze bei der die typischen Charaktere (Außenseiter und Highschool-Sternchen) auf einander treffen, anecken und sich kitschig in einander verlieben. Aber dem war einfach nicht so, denn diese Geschichte folgt keinem vorprogrammierten Schema. Im Vordergrund der Geschichte steht nicht nur die Romanze, sondern eher die Selbstfindung beider Charaktere.

Jeane ist eine überzeugte Außenseiterin in der Schule, die ihre Individualität hundertprozentig nach außen trägt. Sie lebt für ihren Blog, der wiederrum es unterstützt anders zu sein als der Durchschnitt. Sie ist selbst für die „Erwachsenenwelt“ das Aushängeschild ihrer Altersklasse, obwohl sie andere Mitmenschen, sobald diese auf sie eingehen vor den Kopf stößt. Mit ihrer radikalen Art sich von der realen Welt weitestgehend abzukapseln, schafft sie es zwar Freunde überall im Netz zu haben, doch das hilft ihr bei wirklicher Einsamkeit auch nicht weiter. Denn es gibt keinen der bei ihr wohnt und der sich um den Teenager mit der spitzen Zunge kümmert.

Dagegen ist Michael Lee ein typischer Teenie-Highschool-Schwarm, der sportlich, ehrgeizig und zu gleich auch noch charmant ist. Er ist ein hundertprozentiger Familienmensch, der pünktlich zum Essen zu Hause ist und der alltägliche Haushaltspflichten übernimmt. Er schwimmt mit der Masse und versucht all das zu schaffen, was andere von ihm erwarten. Auch lebt er in einer Beziehung, weil er es nicht anders gewohnt ist. Aber als ihn seine Freundin wegen mangelndem Interesse an ihrer Person verlässt und mit Jeanes Freund/Exfreund zusammen kommt gerät er ins grübeln.

Eigentlich haben beide so unterschiedliche Einstellungen und Charakterzüge, dass irgendeine Art von Beziehung unmöglich erscheint. Das wäre auch beiden lieber, wenn sich nur das Küssen nicht so gut anfühlen würde. Und so kommen beide immer wieder heimlich zusammen, küssen und fetzen sich bis dies nicht mehr genug ist…

Beide Charaktere finden im Laufe der Geschichte zu sich selbst und wissen, was Ihnen am Ende wichtig ist und welches Verhalten eingestellt werden kann, weil es aus den falschen Beweggründen entstanden ist. Allerdings macht meiner Meinung nach Jeane eine größere positive Veränderung durch als Michael. Sein Charakter hätte eventuell noch mehr Ecken und Kanten haben können. Auch gibt es eine ausgewogene Menge an interessanter Nebencharaktere, wie zum Beispiel Jeanes Nachbarn, ein schwules Pärchen, dass sich um sie kümmert, wenn sie sich wieder selbst vernachlässigt.

Die Geschichte wird aus den abwechselnden Perspektiven von Jeane und Michael erzählt. Der Leser weiß praktisch schon am sich ändernden Schreibstil, durch welche Augen er die Welt betrachtet. Der Schreibstil ist trotz der teils verschachtelten Sätze Jugendbuch-gerecht und gefiel mir außerordentlich gut. Besonders haben mir die Dialoge gefallen in denen Jeane meist Weltkritisch gegen alles ist und Michael diese Welt versucht zu verteidigen. Zum Ende war Jeanes unverständliches Verhalten jedoch etwas nervig und hat der Geschichte ein paar unnötige Längen gegeben.

Autor



Sarra Manning ist Autorin und Journalistin und lebt in London. Sie arbeitete für verschiedene britische Jugendzeitschriften und war Chefredakteurin von Just Seventeen und Elle Girl UK. Ihre Beiträge erschienen in der Elle, Grazia, InStyle und im Guardian.
Die Autorin hat bereits zahlreiche Bücher für Jugendilche und Erwachsene veröffentlicht. (Quelle: Amazon)

Fazit




Alles in allem ist dieses Buch spannend, witzig, mitreißend, sarkastisch, chaotisch, nervenaufreibend, aktuell, anders und einfach nur empfehlenswert, denn sind wir nicht alle ein bisschen Dorky???

Geschichte: 4 /5

Geschreibe: 4 /5
Gefühle: 3 /5

Das Buch „Adorkable“ von Sarra Manning erhält von mir 11 von möglichen 15 Punkten und gelangt damit ins gelbe Regalfach.

Informationen zum Buch:

Autor: Sarra Manning
Taschenbuch: 459 Seiten
Verlag: Bloomoon
Preis: 14,99€

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